Stacheltiere unterwegs




18 Uhr, ein Stacheltier gesichtet ... (13.08.2015).

Der Igel verschwindet sicherheitshalber schnell unter dem Holzstapel als er mich wahrnimmt. 

Naja, was will er sonst tun – sicherlich sein Hauptwohnsitz und Versteckplatz. 

Ich lass ihn in Ruhe. 

Er war herumgestromert. Im ersten Moment dachte ich, dass er sicher dem Duft des Fallobst nicht hat widerstehen können. Vor allem der August-Äpfel, die man jetzt überall herum liegen sieht. Doch so war es sicher nicht. Denn Igel sind keine Vegetarier, dazu dämmerungs- und nachtaktiv.

Niemand hätte es dem kleinen Igel ❤ verübelt. Aber pass auf, Kleiner – der Straßenverkehr hat schon manchem Vierbeiner seinem ohnehin kurzen Leben ein leider vorzeitiges Ende beschert! 

Offenbar kein Problem für ihn, denn er vertraut seinen Stacheln. Oder sehe sehe ich das jetzt zu menschlich?


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Uhr-Zeit


Uhr-Zeit. Gesehen in Teisendorf (12.08.2015).

Du wirst dich fragen, warum fotografiert der gewöhnliche Dinge? 


Gewöhnliche Dinge wie die Uhrzeit werden ungewöhnlich, wenn sie uns betreffen, also treffen, gar verletzen, vor allem durch den Tod. 

Friedhöfe liegen oft neben den Kirchen, die von den vorüber Gehenden, Fahrenden, Hastenden ignoriert werden, sofern sie nicht betroffen sind. Einen Menschen dort begraben ließen. 

Genug – will davon nichts wissen. Die Uhrzeit – ok, die brauch ich zum Leben. Zum Sterben hab ich keine Zeit. 

Pass auf dich auf ...

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Augen schließen ...



Engelfiguren. Gesehen bei Traunreut, mit frdl. Erlaubnis der Besitzer (23.06.2016).


"Warum schließen wir unsere Augen, wenn wir beten, weinen, küssen oder träumen? Weil die schönsten Dinge im Leben nicht gesehen, sondern mit dem Herzen gefühlt werden." – Denzel Washington, Schauspieler und Filmproduzent.






Über ein Jahr später erneut gesehen am selben Ort. Und wieder auf Facebook gepostet:
 


Geküsst. Immer noch innig ... Sah neulich die Figuren wie vor eineinhalb Jahren schon mal, und musste sie einfach wieder knipsen! Wo gibt's das noch real, diese Innigkeit, mit geschlossenen Augen genießen oder einfach ein Gefühl ehrlich meinen? Wahre Sinnlichkeit. Eben Einfachheit.

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Magische Orte: 1000 Jahre und kein bißchen greise ...



Gesehen auf der Durch- und Rückreise im Dom zu Limburg an der Lahn (18.12.2015).
 

Links: Konrad Kurzbold (885-948).
 


1000 Jahre ... Magische Orte. Hoch über der Lahn thront auf Fels gebaut der Limburger Dom.

(Eine Erinnerung von der Rückreise der Firmen-Jahrestagung 2015 in Wuppertal mit Zwischenstopp in Limburg an der Lahn in Hessen, wo ich eine zeitlang in der Nähe gewohnt hatte.)

Im Dom schaute ich früher gern sonntags, oder auch sonst, fast immer kurz vorbei, wenn ich im bezaubernden Fachwerk-Altstädtchen Limburgs mit meinen Blicken und Füßen durch die Gassen und immer wieder gern am Lahnufer entlang schlenderte. Vor langer Zeit, aber keine 1000 Jahre her wie bei Konrad Kurzbold (oben liegend seitdem, der Herr Graf).

Was auf mich in den Innenhallen des Doms wirkte war die Einfachheit (einfach mag ich einfach) und Raumsphäre (Tiefe), romanisch-gotische Baukunst. Das Innere (vertikale Stadt-Perspektiven, also übereinander) erinnert an die himmlische Stadt Jerusalem des Neuen Testaments, die "Braut Christi" (die Kirche, Gemeinde), so die alten Farben des äußeren Doms ('wie eine für ihren Mann geschmückte Braut').

Wer nahm oder wer konnte den Dom früher auf dem 1000-Mark-Schein wahrnehmen ... oder in die Hand nehmen? Zeit und Geld fließen wie das Wasser im Flüßchen Lahn ... vorbei. Was zählt, was man selbst in die Hand nehmen kann – die Gegenwart, und ein eigenes Leben. Graf Kurzbold (Foto) bleibt liegen (starb im Jahre 948), offenen Auges, das Leben geht weiter; und ich wanderte aus nach Baden-Württemberg, auf die Schwäbische Alb.





Auf der Rückreise von der Jahrestagung in Wuppertal begleitete mich eine Kollegin, auch bei der Stippvisite im Limburger Dom, auf den ich nach so vielen Jahren Abwesenheit freudig gespannt war.

Ja, das Innere hatte seinen Zauber auf mich nicht verloren, auch der ewig junge tausendjährige Konrad Kurzbold nicht (dem ich zur Begrüßung den großen Zeh drückte).

Anders die Kollegin – sie sah nichts ungewöhnliches im Dom, wie sie sagte (die uralten Fachwerkhäuser und Altstadtgassen Limburgs fand sie noch besser). Menschen können so verschieden sehen (sein).

Zu meinen "Augen-Blicken" im Dom noch erklärend: Als sensibler Beobachter nahm ich das Dominnere über Jahrzehnte als Retrospektive der Realität wahr:

Für Geburt (das prächtige uralte Taufbecken), für Liebe (Hoch-Zeit) und Arbeit (Handwerk), letztlich Tod (Grabmale), wobei der tausendjährige Konrad Kurzbold trotz allem milde dreinschaut. Dazu biblische oder historische Bildwerke und Menschen aus Stein oder Gips, allesamt tot, doch interessant anzuschauen. Zeugnisse menschlicher Gefühle, Bedürfnisse, Größe oder Niedertracht, Schwäche; das Taufbecken ziert ein sich bekämpfendes und ein sich küssendes Paar. Menschenwerke. (Gotteswerke sind in der Natur.)

So ergeht's mir noch heute manchmal in Kirchengebäuden (aber nicht in überladenen, barocken), auch im Salzburger Dom, bei mir quasi um die Ecke und über eine Landesgrenze. Magische Orte finden sich mancherorts.



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"Schwert" und Bibel


Portalfigur Apostel Paulus mit Schwert und Bibel. Heute gesehen vor dem Salzburger Dom, Westseite (26.12.2017).

Also, das Schwert des christlichen Apostels, der Teile des Mittelmeerraums im 1. Jahrhundert (Spanien war im Programm) friedlich missionierte, stellt keineswegs Gewalt oder Blutvergießen dar, obwohl letztlich Blut floss, nämlich sein eigenes als Märtyrer in Rom, und so wird die Schwertsymbolik bei den Kirchenheiligen im allgemeinen in der Kunst erklärt, abgesehen vom biblischen "Schwert des Geistes" (das Wort Gottes, die Bibel als Ganzes), das sie zu schwingen wussten.

Mir fiel heute bei dem Schwert (das etwas groß geraten ist) vor dem Salzburger Domportal noch etwas anderes ein. Hatte Jesus den Jüngern nicht kurz vor seiner Hinrichtung (mit Blick auf die künftige Missionierung der Welt) geraten, 'ein Schwert zu kaufen' (Lukas 22,36)?* Wozu das denn, wenn das Urchristentum von den ersten Christen friedlich verbreitet werden sollte und dann auch wurde?

* Das Zitat lautet zusammenhängend (Luthertext): "Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr je Mangel gehabt? Sie sprachen: Nein, keinen. Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch eine Tasche, und wer's nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert."


Naja, gerade die aufgetragene weltweite Verbreitung der Lehre Jesu erforderte enormes Reisen, was damals nicht ungefährlich war, sodass Reisende präventiv Schwerter zu ihrem Schutz vor wilden Tieren und zur Selbstverteidigung trugen, wobei so ein "Schwert", könnte ich mir vorstellen, auch ein sehr nützliches Hauwerkzeug zum Herrichten von Brennholz oder überhaupt zum Schneiden war.

Die Künstler des Salzburger Doms haben dem vielgereisten Missionar Paulus (griech./röm.) bzw. Saulus (hebr.) ein Schwert neben einer Bibel in die Hand gedrückt, und sie werden sich dabei was gedacht haben, auf jeden Fall keine kriegerische Symbolik des Tötens, das wäre heute wie in der Vergangenheit, egal von welcher Religion oder Weltanschauung ausgeübt, ein sehr böses Missverständnis durch Dritte.


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Komm zurück


12 Uhr. "Komm zurück." Wandtattoo. Gesehen in Traunstein (29.08.2017).

Beim Vorbeigehen lese ich heute in der Traunsteiner Innenstadt, Nebenstraße, die rote Schrift an der Wand: "Komm zurück." Kein Ausrufezeichen. Kein Punkt. Kein Sinn?

Sinnlosigkeit – glaube nicht. Ein Mensch schreibt hier, teilt (sich mit), hat was zu sagen (Startpunkt aller Schriftstellerei).

Oder schreit irgendwas in die Welt hinaus. Aber was? Einen schmerzlichen Verlust. Bitte, bitte komm zurück! Ja, wer oder was denn?

Sag doch, was du willst! Hat der Mensch doch: Komm zurück. Und wer damit gemeint ist, muss in der Nähe sein, diese Schrift an der Wand lesen können. Oder nicht, weil er oder sie vermisst ist? Gar tot ist. Traurig, traurig.

Verlustschmerz. Katze? Hund? Weggelaufen, überfahren ... mhm, glaube ich nicht. Da schreit ein Mensch nach einem (geliebten) Menschen. Ganz bestimmt. Aber ob es nützt?

Moment. Die Schrift an der Wand liegt direkt gegenüber dem Eingang eines mehrstöckigen Wohngebäudes, mehrere Wohnparteien, alte Bausubstanz, einst herrschaftlich, eine Art Villa.

Wer immer aus dem Haus kommt liest: "Komm zurück". Aber ohne Ausrufezeichen – was soll das?

Oder ist der Wandschriftsteller gestört worden, hat sein Appell nicht zu Ende führen können? Meine Güte, ein simples Ausrufezeichen fehlt. Mehr nicht – oder doch? Ja, soviel Zeit muss sein, oder nachträglich. Ohne Ausrufezeichen geht garnicht. Klingt unglaubwürdig. Kannst zurückkommen, eilt nicht, wenn's passt halt, oder so.

Verdammtes Ausrufezeichen. Warum fehlt es? Was hat den Schreiber daran gehindert, sich vollständig auszudrücken? Verhaftet? Ermordet? Blödsinn.

Der Mut hat ihn oder sie verlassen. Wurde gestört, und ist abgehauen. Wohnt halt weiter weg, kam nie wieder zurück. Hat die Emotion herausgelassen, und dann war gut. Sch.... auf das Ausrufezeichen! Wen es betrifft, der weiß Bescheid (hoffe ich mal, sonst hat sich der Aufwand nicht gelohnt; außer für den "Wortkünstler" selbst).

Ja, um was geht es überhaupt hier? Keine Ahnung. Irgendwas oder irgendwer ist weg. Und soll zurück kommen. Komm zurück. Partner, Freundin, Geliebte? Egal, ich muss weiter.

Überhaupt, loslassen was du liebst, so heißt es, wenn es freiwillig zu dir zurück kommt, dann gehört es dir. Ob das auch stimmt, weiß ich nicht. Also, ich übernehme keine Haftung für meine Kommentare. Jeder stürzt sich selbst ins Unglück so gut er kann.

Ich bin dann mal weg. Noch Fragen? Schreib einfach an irgend eine Wand, "Komm zurück". Natürlich ohne Ausrufezeichen. Eilt ja nicht.

PS: In nachhinein vermute ich, dass die Schrift an der Wand der Trauerschrei nach einem verstorbenen Menschen sein könnte. Daher ohne Ausrufezeichen. Das nützt hier nichts (mehr). "Viel mehr Blumen während des Lebens, denn auf den Gräbern sind sie vergebens" (Peter Rosegger).

Vielleicht fasse ich Mut, wenn ich wieder in Traunstein bin, und drücke alle Klingeln im gegenüber liegenden Haus oder frage vorüber gehende Anwohner nach der Schrift ... vielleicht lüftet sich dann das Geheimnis. Als junger Mensch faszinierten mich "Geheimnisse" (zum Beispiel Gott), und ich wollte sie unbedingt lüften – aber wenn das ginge, dann wären sie keine Geheimnisse. Heute weiß ich, dass manche Geheimnisse einfach unergründlich sind und bleiben. Das Leben besteht aus vielen Geheimnissen, und das ist gut so.

Vorgestern ganz spontan, intuitiv das obige geschrieben. Ohne Satzzeichen wirkten die Worte an der Wand auf mich halt unfertig. Konnte nicht glauben, nur eine Überschrift (wovon?) oder ein Slogan (wofür?) vor mir zu haben – sondern sah eine private Willensäusserung, leserlich mit der Farbe der Liebe auf Stein, unvergänglich quasi, eindrücklich.

Ohne Ausrufezeichen m.E. aber eher resigniert. Müde. Gehaucht. Verzweifelt. Zweifelnd. Natürlich kein Befehl. Eine natürliche Bitte. Ein Wunsch. Wunschdenken?

Oder religiös motiviert? Jesus, komm zurück und schau dir die Misere hier unten an. Macht nach der Himmelfahrt wenig Sinn – er sieht es eh von oben. Komm zurück und räum auf wie damals im Tempel? Schon eher. Nein, Jesus hat das Weltgericht zwar mit seinem Zweiten Kommen (Parusie) verknüpft. Kein Grund, Wände zu beschreiben.

Sprache und Worte können "frei" wie ein Vogel sein – bis ihn Falke oder Katze holt. Pass auf, was du öffentlich schreibst oder geh in dein Kämmerlein.
 

Die Schrift an der Wand sieht in meinen Augen (von Anfang an) NICHT kindlich aus! Zwei Buchstaben sind doppelt, das K und das m, jeweils fast gleich geschrieben – wie es geübte Schreiber tun. Erwachsene eben, keine Kinder, Teenager? OK, bin kein Graphologe.

Der erste Eindruck zählt, mein Bauchgefühl, das innere Auge. Das sagt: Hier hat kein Kind geschrieben, dafür bewusst, mit Absicht (logisch) – naja, ich meine bewusst (war nicht betrunken oder unter Drogen, allerdings nicht auszuschließen, z.B. Medikamente).

Diese klare Schrift eines offenkundig Erwachsenen in bewusst Rot (Symbolik: Liebe, Blut, Feuer, Warnung, um Aufmerksamkeit heischend) gibt mir Rätsel auf. Was will dieser schreibende Mensch wirklich? Von uns? Welchen Zweck verfolgt der ganze Aufwand? Selbsttherapeutische Zwecke? Umkehr (bei jemand)? Wohin soll der Aufgeforderte überhaupt zurück kommen? Nur er, sie, es weiß das. Und das genügt. Falls er, sie, es noch lebt, also zurück kommen kann. Falls er, sie, es diese Schrift jemals liest. Punkt.


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Kurz nach Peking und zurück



13:30 Uhr, Englischer Garten, München (29.07.2017).

Der "Chinesische Turm" ist mein Thema, daher in der Bildmitte (primär), die Besucher sind sekundär, wie die Rikschas, die nur schmücken und den asiatisch-chinesischen Eindruck ("Menschenmassen"), die fremde Stimmung, unterstreichen, aber keineswegs chaotisch wirken.

Der Vordergrund bleibt etwas leer, großzügig sein, Luft zum Atmen geben, das Stadtleben in "Asien" ist lebenswert trotz der scheinbaren Massen ... auch wenn das Bild nur eine Assoziation provozieren soll und das Ganze nicht in Peking, sondern in Germany spielt. Sonntagsbesuch in München. ☺


(Aus meinem Album "Ein paar Stunden in München".)

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18 Uhr, Odeonsplatz, München (29.07.2017).











"Ich bin ein Berliner!" (Exkurs)


von Johannes Stephan Wrobel

26. Juni 1963. Zum Jahrestag der Luftbrücke besucht US-Präsident John F. Kennedy West-Berlin.


Am frühen Nachmittag laufe ich schnell zur Schloßstraße (Steglitz), die nicht allzu weit vom Breitenbachplatz (Wilmersdorf), wo ich wohnte, entfernt ist, um John F. Kennedy vorbeifahren zu sehen. Im Radio war gerade seine große Rede vor dem Rathaus Schöneberg übertragen worden und der berühmte Satz "Ich bin ein Berliner". West-Berlin war in Hochstimmung und bejubelte den Freiheits-Präsidenten.

Die Bürgersteige in der Schloßstraße waren voll wartender Menschen, die dicht gedrängt am Fahrbahnrand standen, aber ich zwängte mich als kleiner Steppke durch und stand schließlich ziemlich nah der Bordsteinkante mit Blick auf die freie Fahrbahn. Und dann kamen erst die Spitzenfahrzeuge der Eskorte und dann der US-Präsident selbst im offenen Wagen zusammen mit dem regierenden Bürgermeister Willy Brand und Bundeskanzler Konrad Adenauer. An Kennedys Vorbeifahrt kann ich mich noch gut erinnern, das bleibt unvergessen.

Der junge Präsdent war in Eile, der nächste Termin wartete – seine Rede vor der Freien Universität Berlin in Dahlem, wie ich heute weiß.

Als Kind nahm ich damals unsere Freiheit im demokratischen Westen fast für selbstverständlich, obwohl meine Oma gleich hinter der "Bornholmer Brücke" (Bösebrücke) in Ost-Berlin unfrei unter manchem sozialistischem Mangel litt. Freiheit gehörte für mich erst viel später zu den höchsten Gütern und veränderte mein Leben, nicht nur weil ich 12 Jahre lang in der Holocaust-Forschung tätig war und weiß, wie unfrei Menschen werden können.  Es war das Wort "Freiheit", das auch im Januar 2011 eine Rolle für mich spielen sollte.


Damals spendierte Mika Ramm, der Chef meiner Vertragspartnerfirma, den Geschäftskollegen und mir bei der Teammanager-Jahrestagung 2011 ein Motivationstraining, zu dem ein aufregender Feuerlauf gehörte, also freiwillig über glühende Kohlen, eigentlich über heiße Asche und Kohlen zu laufen. Darauf wurden wir vom gebuchten Veranstalter vorab mental sorgfältig vorbereitet. So forderten sie uns zum Beispiel auf, jeder für sich, einen bedeutungsvollen Schlüsselbegriff zu wählen, den man dann beim Anlauf auf die heiße Asche ausruft. Als ich in mich hineinhorchte, fand ich kein schöneres und motivierendes Wort – nein, weder Liebe noch Hoffnung – als das Wort Freiheit. Ich rief "Freiheit!" aus und lief über heiße Kohlen, siehe Foto, meinen Füßen passierte nix, man muss halt geschwind laufen, alles Kopfsache, Ziele setzen, sich motivieren und sie erreichen. Darum ging's.

Ich war selbst so überrascht, wie gut das ging, dass ich es nochmals versuchte, und dann noch einmal "Freiheit" ausrief und zum drittenmal Feuerläufer wurde. Bis heute – "frei" zu sein, ideologische und spirituelle Unabhängigkeit, bedeutet mir sehr viel. Für die persönliche Freiheit bringen immer wieder Menschen große Opfer. Alle freien Menschen, egal wo sie leben, sind "Berliner", sagte damals Kennedy. Ich bin ein Berliner. Und ich bin Freilassinger, gemäß der Wortbedeutung ein "Freigelassener".

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Alte Liebe




Alte Liebe. Gesehen in Teisendorf (19.08.2015). 

 
Im Fenster zwei (angerostete) Herzen. Alte Liebe? 

Alte Liebe rostet nicht, sagt man. Man(n) sagt vieles, Frau auch. 

Die Zeit spricht ihre eigene Sprache. Wenn Herzen schlagen, regieren sie die Liebe und die Welt. Herzen aus Eisen sind kalt und haben eigentlich nichts zu sagen – was zählt sind Dialoge und Umarmungen.






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Kinderbunt





15 Uhr, Oberteisendorf (19.08.2015).

Die kindliche Farbigkeit (vor einem Kindergarten) steht im Kontrast zu dem kurz zuvor geknipsten, eher farblosen tristen Foto "Alte Liebe" (dem herzigen Fenster in einem offenbar unbewohnten Haus) – so scheint das Leben zu verlaufen von der Wiege zur Bahre. 

Doch warum sollte die jugendliche Fröhlichkeit uns verlassen, wenn wir die Wunderwelt nicht mit Brille, sondern mit Kinderaugen sehen?





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