Portalfigur Apostel Paulus mit Schwert und Bibel. Heute gesehen vor dem Salzburger Dom, Westseite (26.12.2017). 
 
 Also, das Schwert des christlichen Apostels, der Teile des 
Mittelmeerraums im 1. Jahrhundert (Spanien war im Programm) friedlich 
missionierte, stellt keineswegs Gewalt oder Blutvergießen dar, obwohl 
letztlich Blut floss, nämlich sein eigenes als Märtyrer in Rom, und so 
wird die Schwertsymbolik bei den 
Kirchenheiligen im allgemeinen in der Kunst erklärt, abgesehen vom 
biblischen "Schwert des Geistes" (das Wort Gottes, die Bibel als 
Ganzes), das sie zu schwingen wussten. 
 
 Mir fiel heute bei dem 
Schwert (das etwas groß geraten ist) vor dem Salzburger Domportal noch 
etwas anderes ein. Hatte Jesus den Jüngern nicht kurz vor seiner 
Hinrichtung (mit Blick auf die künftige Missionierung der Welt) geraten,
 'ein Schwert zu kaufen' (Lukas  22,36)?* Wozu das denn, wenn das 
Urchristentum von den ersten Christen friedlich verbreitet werden sollte
 und dann auch wurde? 
 
 * Das Zitat lautet zusammenhängend 
(Luthertext): "Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche
 und ohne Schuhe, habt ihr je Mangel gehabt? Sie sprachen: Nein, keinen.
 Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme 
ihn, desgleichen auch eine Tasche, und wer's nicht hat, verkaufe seinen 
Mantel und kaufe ein Schwert."
 
 Naja, gerade die aufgetragene 
weltweite Verbreitung der Lehre Jesu erforderte enormes Reisen, was 
damals nicht ungefährlich war, sodass Reisende präventiv Schwerter zu 
ihrem Schutz vor wilden Tieren und zur Selbstverteidigung trugen, wobei 
so ein "Schwert", könnte ich mir vorstellen, auch ein sehr nützliches 
Hauwerkzeug zum Herrichten von Brennholz oder überhaupt zum Schneiden 
war. 
 
 Die Künstler des Salzburger Doms haben dem vielgereisten 
Missionar Paulus (griech./röm.) bzw. Saulus (hebr.) ein Schwert neben 
einer Bibel in die Hand gedrückt, und sie werden sich dabei was gedacht 
haben, auf jeden Fall keine kriegerische Symbolik des Tötens, das wäre 
heute wie in der Vergangenheit, egal von welcher Religion oder 
Weltanschauung ausgeübt, ein sehr böses Missverständnis durch Dritte.
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