18:45 Uhr, Burgkirchen (20.08.2015).
Die gemeinsame Haltung der Sonnenblumen fiel mir sozusagen ins
Augen-Blick-Feld als ich zufällig vorbeikam. Alle Köpfe auf
dem Sonnenblumenfeld scheinen in eine Richtung zu blicken, nach Rechts, als wenn
es dort etwas anzuschauen gibt, und so wollte ich das Foto zuerst mit
"Ansichtssache" betiteln.
Die Feldfrüchte
schienen mir wie aufgereihte Soldaten oder Roboter dazustehen während
sie in dieselbe Richtung blicken. Im Bildvordergrund kommt ein
Sonnenblumenkopf groß raus. Mich erinnert er irgendwie an den
Roboter "Sonny" und den Science-Fiction-Film frei nach dem
Buch "Ich, der Robot" (1950) von Isaac Asimovs. So sollte
das Foto dann auch vielleicht "I, Sonnenblume" heißen?
Was sah ich wirklich an
diesem regnerischen Abend um 18:45 Uhr?
Schauen die Sonnenköpfe
nicht nach Osten -- zum Sonnenaufgang, erwarten von dort Licht und
Wärme? Merkwürdig, die Sonne wird, an diesem Augusttag
hinter Regenwolken und dem Rücken der Gelbköpfe im Westen
versteckt, erst um 20:23 Uhr untergehen, also in über anderthalb
Stunden. Das kümmert diese Pflanzen nicht, sie erwarten heute
nichts mehr von der Sonne, schauen quasi lieber nach vorne, also dem
nächsten neuen Tag entgegen, wo um 5:55 Uhr der hellgelbe warme
Stern wieder aufgehen wird – hoffentlich nicht von Wolken verdeckt.
Die Gelbköppe
wappnen sich also mit Geduld, sie müssen auf den Sonnenaufgang
noch über 10 Stunden warten. Dabei lassen sie den Kopf nicht
hängen, denn ihre Köpfe sind klar zielgerichtet – ja,
schau mal genau hin! So wartet jeder auf etwas, was ihm wichtig
erscheint, und sicher kommen wird.
(PS: Das ist eine poetische, phantasievolle Betrachtung, keine wissenschaftliche Arbeit ... ☺)
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